Liegen bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen Lern- und Leistungsstörungen
vor, so gibt es in der Regel mehr als nur eine Ursache. Pädagogische, psychologische,
soziale und medizinische Einflüsse wirken zusammen und müssen in der Diagnostik
und der nachfolgenden Therapie berücksichtigt werden. Kein Kind ist wie das
andere; kein Kind lernt wie das andere. Alle Maßnahmen müssen auf den Einzelfall
abgestimmt sein. Integrative Lerntherapie besteht daher selten aus nur einem
Therapieansatz, sondern integriert verschiedene Elemente (systhemischer Ansatz,
Beratung, Lernmotivation, Lesen, Rechnen, Schreiben, Wahrnehmung, Sozialkompetenz,
Konzentration, Prävention, Grapho- und Feinmotorik, Dominanzprofilerkennung/Händigkeit,
sensorische Integration, Kinesiologie, Lerngymnastik), die jeweils auf die Bedürfnisse
und Fähigkeiten des Kindes abgestimmt sind.
Wir konzentrieren uns auf die Stärken des Kindes. Erfolge gleich zu Beginn der
Lerntherapie fördern das Selbstvertrauen – eine wichtige Voraussetzung für eine
erfolgreiche Therapie. Wir integrieren lern-, verhaltens- und gesprächstherapeutische
Elemente in unsere Arbeit. Mit der Botschaft „Ich weiß, dass du schon viel kannst,
und ich zeige dir, wie du bald noch mehr kannst“ schaffen wir eine positive
therapeutische Beziehung, geben Zuversicht und fördern die Motivation.
Der interdisziplinäre Ansatz ist die Grundlage unseres systemischen und integrativen
Konzepts: Die durch Schule und Elternhaus vorgegebene Bindung sind von großer
Bedeutung für das Lernen. Eine Zusammenarbeit zwischen Eltern, Lehrern und Therapeuten
ist unerlässlich, um jedes Kind ganzheitlich und nachhaltig zu fördern.
In der LT wird die Entwicklung eines Menschen immer ganzheitlich betrachtet.
D.h., die einzelnen Bereiche, wie Sprache, Kognition, Motorik, emotionale Entwicklung
und Wahrnehmung greifen bei der Entwicklung eines Menschen ineinander. Treten
in einem Bereich Störungen auf, so haben diese direkte Auswirkungen auf die
anderen Bereiche, insbesondere auch auf die Lernleistung.
Um erfolgreich arbeiten zu können, muss ein Lerntherapeut in der Lage sein,
möglichst alle Wahrnehmungsstörungen zu erkennen, damit diese von den entsprechenden
Fachleuten (z.B. Ärzte, Logopäden, Ergotherapeuten, Akustiker, Augenoptiker,
usw) korrigiert werden. Dieses kann vor Beginn der Lerntherapie bez. des Lerntrainings
oder auch parallel stattfinden.
Ein Lerntherapeut bzw. eine Lerntherapeutin arbeitet mit Kindern und Jugendlichen
denen das Lernen schwer fällt. Diese besonderen Schwierigkeiten können sich
in Form von Lese- Rechtschreibschwäche (LRS), Legasthenie, Dyskalkulie (Rechenschwäche),
Konzentrationsschwäche, Hyperaktivität und in fächerübergreifenden Lernschwächen
äußern. Lerntherapeuten testen, therapieren und beraten Eltern, Lehrer, Ergotherapeuten
und andere mit dem Schüler befasste Fachleute. Sie arbeiten selbstständig in
freier Praxis, für Träger der freien Jugendhilfe, Beratungsstellen oder private
Institute.
Lerntherapeuten leisten auch Präventionsarbeit, das heißt sie arbeiten prophylaktisch
mit Kindern im Kindergarten- und Vorschulalter in den Bereichen: